Qarrtsiluni – Neues entsteht in der Stille

Qarrtsiluni – Neus entsteht, wenn wir in uns still werden.

Wenn unser Kopf ständig plappert, denken wir im Kreis 

Ich bin Wörterfan. Deshalb wohl habe ich ursprünglich mal Übersetzen studiert.
Meine Diplomarbeit handelte davon, wie man Wörter übersetzt, für die es in der Zielsprache keine Entsprechung gibt, weil in der Kultur die Vorstellung hinter dem Begriff fehlt.
Wie übersetzt du “Schwarzwälder Kirschtorte” ins Portugiesische?
Und wie “Hygge” ins Deutsche? Ganze Magazine wurden mit Erklärungen gefüllt, was sich hinter dieser Art zu leben, verbirgt. Wir können Hygge nicht einfach mit einem deutschen Wort übersetzen, weil wir nicht hygge leben.

Vor kurzem nun las ich “Qarrtsiluni”.
Dieses Wort der Inuit trägt das wundervolle Geschenk der Stille in sich:

Qarrtsiluni entstammt einem Brauch, in dem Männer jeden Alters im Dunklen zusammensitzen und schweigen. Nichts darf die Stille stören, damit neue heilige Gesänge in ihnen entstehen können.
Qarrtsiluni beschreibt also nicht nur die Stille an sich, sondern auch das, was aus ihr entsteht .

Stille.
Wenn wir im Alltagsrennen unterwegs sind, können wir uns nicht vorstellen, welche Geschenke sie für uns bereit halten kann.
Dasitzen und Nichtstun. Uns unseren gewohnten Gedanken ausliefern, damit sie die Chance bekommen, in eine neue Richtung zu gehen.

50.000 – 70.000 Gedanken denken wir pro Tag; die meisten davon sind Wiederholungen. Mit ihnen malen wir uns die Welt, wie sie uns (häufig nicht) gefällt: wir sind Gefangene unserer Denkmuster und bestätigen uns nur, was wir schon zu wissen glauben.

Wir sind Gefangene unserer Denkmuster

Das Bild hinter Qarrtsiluni finde ich sehr kraftvoll:
In der Stille “steigen neue Gesänge im Gemüt der Menschen auf wie Blasen aus der Tiefe des Meeres, die Luft suchen, um aufzubrechen.”  
(Hubertus Halbfas: Der Sprung im Brunnen.)

“Du musst die Stille aushalten”. Sätze wie diese machen deutlich, welches Verhältnis wir zu ihr haben.

Vor ein paar Jahren noch war ich stolz darauf, keine Stille zu haben. Weder um mich herum, noch in mir. Immer viel los, immer viel beschäftigt. Das fühlte sich gut an, bis ich nicht mehr konnte. Bis ich merkte, dass mein vieles Denken mir nicht dabei half, neue Ansätze zu finden, die mir auch entsprachen. Ich hatte mich in meinen eigenen Gedanken verrannt.

In unserem Alltag sind wir es gewohnt, viel zu tun zu haben. Da scheint keine Zeit für Stille zu sein. Wunder passieren, wenn wir sie genau dann einladen.

In Qarrtsiluni spüre ich, was mir die Meditation damals eröffnte. Sie tut es bis heute. Ebenso wie meine Morning Pages, mein intuitives Schreiben am Morgen.
Ich werde still in mir und in dieser Stille entstehen neue Bilder. Und aus ihnen eine neue Version von mir.

Diese Erfahrung schenke ich auch dir in meinen integralen Coachings, wenn du es möchtest.
Deine Kathrin
#glücküberzweifel

Manchmal begleitet mich Musik in meine innere Stille.
Dieser Song zum Beispiel:  

 

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