Leben planen? Treiben lassen? Hingabe?
Gedanken über Wege und die (Nicht-)Planbarkeit des Lebens
Wege über Felder
Ein Tag in der Drôme Provençal. Es ist 2018.
Ich übe Leben in Frankreich. Für zwei Monate. Folge meinen Gedanken, folge Wegen. Justiere mich neu.
Von meinem Balkon sehe ich auf die Berge gegenüber und ins Tal.
Da unten durch die Felder verläuft ein Weg, den ich in meiner Zeit hier jeden Tag gehe.
Vom Balkon aus beschreite ich ihn mit meinen Augen:
Er beschreibt Kurven, in die eine Richtung, dann in die andere.
In der Ferne verliert er sich und von hier aus erkenne ich nicht, wie er weitergeht und wohin er führt.
Unsere Wege
Wege über Felder. Mochte ich schon immer.
Als Kind und Jugendliche machte ich Frühlings- oder Sommer-Radtouren, stundenlang.
Im Winter und im Herbst ging ich spazieren.
Manchmal blies der Wind und kroch unter meine Jacke. Dann freute ich mich schon nach der Hälfte der Strecke auf Zuhause und auf einen heißen Tee. Auf Geborgenheit.
Das Leben in seiner nicht zu planenden Geplantheit
Damals lief neben mir unser treuer Cockerspaniel-Setter-Mischling Charlie.
Er ist noch da: Während meine Finger beim Schreiben dieses Textes die Tasten berühren, spüren meine Handflächen gerade jetzt sein Fell. Braun, seidig. Ich spüre die Form seines Kopfes.
Wir wollen das Leben planen. Und doch konnte ich nicht verhindern, dass er irgendwann nicht mehr da war.
Jetzt ist es unser geliebtes Golden Doodle Mädchen Lotte #lottethedoodle , die mich begleitet entlang vieler Wege und auch über diesen in Südfrankreich.
Durch das Leben. In seiner nicht zu planenden Geplantheit.
Ein Weg als Sinnbild für die Planbarkeit des Lebens
Wie wir Wege beschreiten, wenn wir unterwegs sind, kann uns viel darüber verraten, wie wir auf unser Leben schauen.
Ein Weg.
Wir folgen seinen Kurven, mal in die eine, mal in die andere Richtung.
Mal können wir unterwegs etwas Schönes bewundern; mal stolpern wir über einen Stein, mit dem wir nicht gerechnet hatten.
Dann kommt eine Kreuzung und wir können spontan entscheiden, in welche Richtung wir abbiegen wollen.
Oder wir gehen in die, die wir uns schon vorher ausgesucht hatten.
Oder wir bleiben stehen. Ratlos.
Manchmal gibt es keine Kreuzung, wo wir dringend eine bräuchten.
Ist der Weg, den du beschreitest, wirklich deiner?
Und manchmal liegt das Ziel so weit entfernt, dass wir es nicht sehen und nicht sicher sein können, ob wir überhaupt richtig unterwegs sind.
Ist der Weg, den wir beschreiten, wirklich unserer? Oder hat ihn jemand anders für ihr ausgewählt?
Vielleicht gehen wir bei Sonnenschein los und werden mitten auf dem Feld von Regen überrascht.
Manche von uns sind vorbereitet auf alles, haben einen Regenschirm dabei, den sie vielleicht nie brauchen.
Andere gehen im T-Shirt los und erkennen erst unterwegs, dass sie frieren.
Vois sur ton chemin – achte auf Deinen Weg und darauf, Dir Liebe-volle Ziele zu setzen.
Welchen Weg beschreitest du?
Deine Kathrin
#glücküberzweifel
#lebensweg
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