Die Zahl – Midlife Crisis

Lass niemals dein biografisches Alter über Deine Freiheit entscheiden.
#happymefree

Grignan im Oktober 2018

Die Zahl

Dieses Jahr feierte ich einen runden Geburtstag und mir will die Zahl, die mich nun durch dieses Jahr begleitet, noch immer nicht so voller Überzeugung über die Lippen bzw. in die Tastatur kommen.
Als sie vor mir stand, diese Zahl, dick und fett, so unüberwindbar, passierte etwas in mir. Ganz langsam und unbemerkt.
Mein ganzes Leben lang war ich voller Idee gewesen. Die Zeit reichte nie, sie alle umzusetzen. Immer etwas Neues, und wenn das langweilig wurde, gerne wieder ein anderes spannendes Projekt.

Aber plötzlich waren da Gedanken in meinem Kopf, die mich lähmten und die hatten mit dieser Zahl zu tun.
“Jetzt noch etwas Neues anfangen? Muss das sein!?” “Wird mir die Energie dafür auch in ein paar Jahren noch reichen?” “Läuft doch alles prima gerade. Warum sollte ich jetzt noch etwas Anderes machen?! “Irgendwann muss ich doch mal ankommen.” Und, schrecklich: “Dafür bin ich nun wirklich zu alt.”

So viel “Bullshit Radio” in meinem Kopf, das sich nicht ausschalten ließ. Selbst meine Karte, die ich mir vor Jahren über den Schreibtisch gehängt hatte “Ich weiß, ich bin erwachsen, aber da hinten ist eine Hüpfburg” entlockte mir nur noch ein müdes Lächeln.

Higher Self, Selbstverwirklichung, Momblogger, Kathrin Stahl004

Midlife Crisis?

Wieso jetzt? Manche nennen es Midlife Crisis. Das wäre mit 50 schön, aber nicht ganz zutreffend, es sei denn, es läuft extrem gut. 
Aber, ja, es war die 50, die mich in mich reinhören ließ, tiefer als sonst. Und zwar schon Monate bevor sie tatsächlich da war, diese Zahl, die nicht zu mir passen will . (Es soll ja Menschen geben, die mit runden Zahlen kein Problem haben. Ich gehöre definitiv nicht dazu. 50 war wie 40, nur schlimmer.) Als der Tag der Zahl dann da war, feierte ich konsequent meinen 29.

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Seelen-Alter

Irgendwo las ich mal, dass jeder Mensch mit einem bestimmten Seelen-Alter auf die Welt kommt, das ihn für den Rest des Lebens begleitet, das ihm ein bestimmtes Lebensgefühl schenkt.
Ich finde, das hört sich schön an. Dann kann man einfach mal aufhören es der Umwelt recht machen zu wollen, die möchte, dass man sich dem Alter entsprechend benimmt.
Menschen, die mit 80 großartig albern und unvernünftig und voller Träume sind, fand ich immer schon bewundernswert.

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Das Buch

So unvernünftig und lebenshungrig wollte ich immer sein und bleiben.
In der Zeit vor der 50 fühlte ich mich alles andere als das. Ich war schlecht gelaunt, überempfindlich, ungerecht.

An einem dieser wenig bunten Tage gönnte ich mir einen schönen Spaziergang durch Hamburg.  Ich genoss den Trubel um mich herum, sog das Leben in mich ein. Lief immer weiter. Und kam an einem Buchladen vorbei, den ich noch nicht kannte.
Buchläden kann ich nicht nicht betreten, deshalb nahm ich die kleinen Stufen und öffnete die alte Tür. Das Klingeln eines Glöckchens über der Tür begrüßte mich.
In der Mitte des hübschen Ladens ein Empfehlungs-Tisch und darauf ein Buch, das meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Es in der Hand zu halten, fühlte sich gut an, die ersten Sätze gefielen mir, ich nahm es mit nachhause. Mit ihm begannen spannende Monate. “Mögest Du glücklich sein” von Laura Marina Seiler (Achtung: Werbung ungebeten und unbezahlt)
Das Buch wurde zu meinem kleinen Schatz.

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So viele Sätze und Formulierungen habe ich in ihm unterstrichen, zum Beispiel das mit dem Bullshit Radio, und Eselsohren in die Seiten gemacht, deren Gedanken ich nie mehr vergessen wollte.
Es führte mich noch intensiver in die Meditation und in einen intensiven Proess der Selbst-Wiederfindung mit Coaching und vielen verschiedenen Kursen.
Nach Monaten harter Selbst-Arbeit hatte ich mich wieder.
Mich mit meiner Lebensfreude, meinem Mut, meiner Lebenslust. Und meinem Traum.

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Der Traum

Jetzt, wo es geht, weil die “Kinder” das richtige Alter dafür haben, eine zeitlang in Frankreich leben!
Das war der Traum, der immer wieder zu mir kam, tagsüber, immer mal wieder zwischendurch mit kleinen Bildern, die sich in meinen Kopf und in meine Seele setzten und mich glücklich machten. In manchen Meditationen lebten wir ihn schon.

Ich wusste: jetzt ist es soweit. Am liebsten wollte ich das mit meiner ganzen Familie teilen, oder wenigstens mit dem “kleinsten Kind” und meinem Mann. Ein Jahr lang einfach mal ausprobieren. Diesen Traum aber lebte ich alleine.

Manchmal träumt man Träume alleine. Und manchmal muss und darf man alleine loslaufen, um sie zu verwirklichen.

Ich habe lange gebraucht, bis ich erkennen konnte, dass das nicht schlimm ist. Man darf seine Träume, wenn sie so ganz tief in einem drinnen sind, nur nicht vergessen.
Und manchmal muss und darf man dann alleine loslaufen, um sie zu verwirklichen.
Wunder-voll ist es, wenn derjenige, der diesen einen Traum nicht mitträumen möchte, alles tut, um beim Loslaufen zu helfen. Danke, mein Mann.

Leicht war der Weg nicht. Und genau richtig.

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Deshalb bin ich jetzt hier, in meinem Südfrankreich.
Und deshalb sitze ich hier und schreibe für Euch und für mich:

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Die Fotos in diesem Blogpost entstanden bei Schlender-Touren, die Lotte und ich durch unseren kleinen magischen Ort unternehmen: Grignan. Das letzte Bilder zeigt meine treue Begleiterin #lottethehdoodle , die sich niemals beschwert, wenn sie warten muss, manchmal alle zwei Meter, damit wieder ein neues Foto entstehen kann, weil das Licht gerade so zauberhaft ist, oder die Landschaft. Oder Lotte selber. 

happymefree

Ich werde nie aufhören zu träumen. Und einen Teil dieser Träume werde ich umsetzen.
Frei von Gedanken, die mich klein machen: #happymefree , denn wer braucht schon Midlife Crisis.

Vergiss niemals deinen Traum. Das wünsche ich dir von ganzem Herzen.
Deine Kathrin #glücküberzweifel

Als Song begleitet mich heute “Mother’s Journey” von Yann Thiersen. Träumen. Von dem, was war und dem, was kommt. Und dabei ganz hier sein.

1 Comments

  1. Pingback:Mein Südfrankreich – #happymefree – KATHRIN STAHL – COACHING

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