Wie du gesunde Grenzen setzen kannst. Ohne schlechtes Gewissen.

“Auf die eignen Grenzen aufzupassen ist ein Akt der Selbstliebe. Besonders Frauen fällt das aber häufig schwer.. 

 

Nur, wenn du deinen heiligen Raum kennst, kannst du ihn auch einnehmen. 

Du HeldIn,

weißt du, wo dein heiliger Raum ist?
Weißt du, wo du aufhörst und der andere beginnt?

Wenn wir unsere Grenzen permanent missachten, staut sich etwas in uns auf. Wut oder Verzweiflung. Stress. Das kann uns krank machen. 


Heute möchte ich dir eine Übung schenken, in der du deine Grenzen erfahren kannst.
Denn nur, wenn du deinen heiligen Raum kennst, kannst du deine Grenzen auf gesunde Weise schützen.
Und Nein sagen. Ohne schlechtes Gewissen. 

Hast du Lust heute deinen Raum zu erforschen? 

Pferde kommunizieren ihre Grenzen über Energie. Wir tun das auch, haben aber verlernt, unsere Grenzen zu spüren und senden deshalb uns und anderen uneindeutige Signale.

Es gibt eine sehr schöne Übung zu zweit, in der du das Erspüren deiner Grenzen ausprobieren kannst.

Dazu möchte ich dich heute einladen.
Du wirst hier viel über dich erfahren. 

Suche dir dafür einen Menschen, dem du vertraust und geht gemeinsam irgendwohin, wo ihr Platz habt.

Stellt euch einander gegenüber. ⁠

Du bleibst stehen, während die andere Person sich entfernt.
Du darfst sie so weit wegschicken, wie ⁠es sich für dich gut anfühlt. Erst, wenn du spürst, dass sie deinen energetischen Raum verlassen hat, signalisierst du ihr, dass sie stehen bleiben kann. 
Vielleicht bist du erstaunt, wie viel Abstand du brauchst. 

Bleibt einen Moment so stehen.
Spürt beide in euren Körper. 
Jetzt bewegt die andere Person sich wieder auf dich zu. Mal langsam, mal schneller.
Konzentriere dich weiter nur auf deinen Körper.

Kannst du eine körperliche Reaktion bei dir feststellen?
Manche empfinden zum Beispiel ein Ziehen im Bauch, wenn ihre Grenzen überschritten werden.

Was fühlt die andere Person? Kann sie spüren, wenn sie in deinen Raum eintritt? Wie nah kann sie kommen, ohne dass es für dich ungemütlich wird? 
Danach tauscht ihr die Rollen. 

Was ist passiert, als ihr die Übung gemacht habt?

Konntet ihr in eurem Körperempfinden bleiben? Oder hat sich der Kopf eingeschaltet: “Wenn ich diesen mir wichtigen Menschen so weit wegschicke, wird er denken, ich mag ihn nicht”?
Und, in der umgekehrten Rolle: Konntest du einfach annehmen, dass dein Gegenüber nur in seine Grenze hineinspürt, oder hast du es persönlich genommen, weggeschickt zu werden? 

Diese Übung sagt viel über unser konditioniertes Leben.

⁠Wenn ihr möchtet, könnt ihr das ganze auch noch einmal mit geschlossenen Augen wiederholen.
Was ist anders? Vielleicht vergrößert sich der Abstand, weil es diesmal keine Wertung von Ich-darf-das-nicht gibt? 

⁠Was sagt dir diese Übung über dein Leben? 

Ich machte diese “Grenz-Erfahrung” zum ersten Mal auf einem Workshop mit 10 Frauen. Wir standen jeweils zu zweit auf einer großen Koppel. 
Ich war als erste dran mit “Wegschicken”, versuchte, nur zu spüren, in meinem Körper zu bleiben. Mein Kopf aber wollte nicht still sein: “Es kann nicht sein, dass dein Raum so groß ist. Außerdem: was soll sie denken, wenn du sie jetzt noch weiter weg schickst?” 
Verunsichert schaute ich mich um und sah: viele von uns hatten einen ähnlich großen Abstand. Und auch ich wurde später sehr weit weg geschickt und es war ok. 

Seit ich erleben konnte, dass jeder Mensch seinen ganz eigenen Raum hat, konnte auch ich mir die Erlaubnis geben, meine Grenzen zu spüren und zu kommunizieren. 

Was ich in der Übung über das Leben lernte:

  • Unsere Grenze ist etwas ganz Natürliches. 
  • Grenzen sind gesund und haben nichts mit Egoismus zu tun.
  • Jeder von uns hat seinen ganz eigenen energetischen Raum. Bei manchen ist er kleiner, bei anderen größer. 
  • Wenn jeder Mensch seinen Raum hat, darf auch ich meine Bedürfnisse nach meinem Raum ernst nehmen.
  • Mein Körper gibt mir Signale, wenn meine Grenze überschritten wird. Ich darf in jedem Moment entscheiden, ob ich ihm lausche.
  • Meine Gedanken können mitunter laut werden, haben aber keine Ahnung von meinem natürlichen Bedürfnis, von meinem ganz eigenen Raum.
  • Ich entscheide, ob es gerade gut für mich ist, wenn jemand in meinen Raum eintritt.
  • Ich gehe achtsam mit den Grenzen anderer um.

Dieses Bild von uns Frauen, wie wir weit über die große Koppel verteilt standen, hat sich mir eingebrannt.
Ich frage mich: 
Was macht es mit uns, dass wir uns wenig Raum für uns erlauben? Wie viel Konditioniertes ist in uns? Wie oft erzählen wir uns, dass wir einen vielleicht geliebten Menschen nah an uns heranlassen müssen, obwohl wir gerade einmal Raum nur für uns bräuchten? Wie oft latschen wir selber unwissentlich oder achtlos über die Grenzen von jemand anderem?  


Pferde zeigen uns übrigens sehr deutlich, ob wir unseren heiligen Raum bewohnen.⁠ “Erst, wenn ich spüre, dass du gelernt hast, gut für dich zu sorgen, kann ich dir vertrauen.”

Ich wünsche dir, dass du dir deine Grenzen erlaubst.

Deine Kathrin
#glücküberzweifel
#momentesucherin

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